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Historische Treffpunkte und Sehenswürdigkeiten

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Dreischkaste

In diesem Gebäude stand der erste Dreschkasten mit Motor (heute gleichzusetzen mit einem Mähdrescher), wo das geerntete Getreide aller Bauern aus dem Dorf gedroschen wurde.
Handarbeit mit dem Schlägel war somit nicht mehr erforderlich. Im weiteren Verlauf der Zeit ergab sich für den einen oder andern Bauern auch die Möglichkeit, den Dreschkasten samt Zubehör zu sich nach Hause in die Scheune zu holen. Dadurch, dass das Dreschen zwangsweise im Trockenen durchgeführt  werden musste, die Zeit nach der Ernte jedoch unbeständig und kalt war, war hierfür eine große Scheune auf dem eigenen Hof notwendig. Eine Genossenschaft war der Betreiber. Laut Zeugenaussagen wurde die Scheune vor dem zweiten Weltkrieg (1939-1945) erbaut; nachweislich war 1913 an dieser Stelle noch Ackerfläche und 1955 wurde die Scheune eingemessen.

Dreischekasten/Dräschgebäude

Schank

Früher wurden die Kühe jeden Tag aus den Stallungen in der Ortschaft auf die Weiden außerhalb des Dorfes getrieben. Auf dem jeweiligen Hin- und Rückweg boten die Wasserstellen im Ort dem Vieh die Möglichkeit, seinen Durst zu stillen. Neben dem „Schank“, der heute noch in Form eines gemauerten Brunnens vorhanden ist, befanden sich unter anderem an „Kieriges“ (Maisgasse), „Jödderte“ (Heuff) und „Jünglings“ (Alt Hohnerberch) weitere Wasserstellen. In der Regel war es die Aufgabe der Kinder, abwechselnd nach der Schule „weiden fahren“ zu gehen. Es gab nur wenige umzäunte Wiesen, welche meist sonntags genutzt wurden. So galt es, das Vieh auf die entsprechenden Flurflächen zu bringen und zu behüten, damit es dort fressen konnte. Kinder, die an diesem Tag befreit waren, stopften Strümpfe oder machten Hausaufgaben.

Schank/Dorfbrunnen

     Das Sandsteinkreuz, das auf dem Foto zu sehen ist, konnte bis heute erhalten bleiben. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist 3,50m hoch. Allerdings befindet es sich vermutlich aus Platzgründen inzwischen dort, wo „Pannejass“ und „Alt Hohnerberch“ (Neuhoferstraße und Hühnerberg) aufeinander stoßen (300m die Straße hoch).

Friedenskreuz

Das Friedenskreuz ist das größte Kreuz in Lommersdorf und steht auf dem Hühnerberg (525m üNN). Es wurde 1945 errichtet, zum Dank für die gnädige Bewahrung der Heimat während des 2. Weltkrieges 1939-45.  In das Fundament aus Beton wurde eine helle, verschlossene Glasflasche unterhalb des Kreuzes eingegossen. In dieser befinden sich Namenzettel von allen dabei anwesenden Kindern und Erwachsenen.
Ob Archäologen der Zukunft einmal belegen, wer bei diesem Ereignis alles dabei war?

Friedenskreuz

Aufgrund der Einflüsse durch die Witterung wurde das Kreuz im Laufe der Jahre zwei Mal erneuert (1967/ 2010) und einige Male renoviert. Die Maueranlage um das Kreuz herum wurde von der Bevölkerung unentgeltlich errichtet.

Jodokuskapelle

Die kleine Kapelle stammt aus der Barockzeit (erbaut ca. 1750) und ist dem Heiligen Jodokus geweiht. Der Heilige Jodokus, geboren im 7. Jahrhundert in Frankreich, war ein Klostergründer, Einsiedler und Pilger.

Jodokuskapelle

Er wird schon immer besonders von Bauern verehrt, da er ein guter Fürsprecher für gedeihliche Witterung, sowie bei Krankheit von Mensch und Tier sein soll. Gleichzeitig gilt er auch als der Schutzpatron der Schiffer und Pilger. Auch heute noch findet am letzten Septemberwochenende eine Wallfahrt unserer Pfarrei nach St. Jost (Pfarrei Langenfeld in der Nähe der Hohen Acht) statt, wo der Hl. Jodokus besonders verehrt wird. Mit dem vielen hundert Jahre alten Bittruf „Heiliger Jodokus zu Dir kommen wir, Deine Fürbitte begehren wir“ trägt der Eifler seine Anliegen zum Heiligen Jodokus und zieht mit dem Vers „Heiliger Jodokus von Dir scheiden wir, auf Deine Fürbitt‘ vertrauen wir“ wieder von dannen. Möge er auch deinen Weg segnen!

Bürgerhalle

Ein Ort der Begegnung, der Freude, des Frohsinns. Ein Ort für Feierlichkeiten aller Arten: Privates, Vereine, Dorf oder anderer Feste.

Das Bauprojekt wurde 1968 vor der Eingemeindung geplant. Die Umsetzung war Bestandteil der Bedingung des Lommersdorfer Rates zur Zustimmung, dass Lommersdorf ein Ortsteil der Gemeinde Blankenheim wurde. Zur 1000 Jahrfeier  des Dorfes im Jahr1975 wurde die Halle fertiggestellt und bei diesem Ereignis feierlich eingeweiht. 2010/2011 erfolgte im Rahmen des Konjunkturpaket II die energetische Sanierung, im Jahre 2019/2020 im Rahmen des Kommunalen Investitionförderungsgesetzes die Sanierung der Toiletten und der Außenanlage.

Marienkapellchen

2002 wurde dieses Kapellchen hier auf dem Flur „Dellchen“ erbaut. Josef Haas hatte die Idee und den Wunsch dieses zu errichten. Mit seinen beiden Unterstützern Gerd Ketges und Norbert Ehlen machten sie sich in ihrem Rentenalltag an die Arbeit.

Die 2002 errichtete Marienkapelle oberhalb von Lommersdorf

Aufgrund der Verwendung selbst gehauener Steine aus dem Steinbruch, durch Spenden und jeder Menge Einsatz, Frohsinn und Eigenleistungen entstand hier ein weiterer, nicht mehr wegzudenkender, schöner Aussichtspunkt unseres Dorfes. Außer der Muttergottesfigur haben sich die drei Erbauer entschieden, der Kapelle zwei weitere Statuen hinzuzufügen. Zum einen wurde die Hl. Barbara gewählt, da sie als Schutzpatronin der Bergleute gilt und zum Fuß dieses Berges einer der Eingänge  zu den Stollen des Bergwerks lag. Des Weiteren ist in dem Kapellchen der Heilige Antonius aufgestellt, dem die besondere Bitte gilt, wenn etwas verloren gegangen ist.

Engagierte Lommersdorfer beim Bau der Marienkapelle

Kuhl

Die Eisenförderung zu Lommersdorf hat eine alte und ehrwürdige Tradition, die nachweislich in die römische, wahrscheinlich sogar in die vorgeschichtliche Zeit zurückgeht. Es wurden zwei Gruben ausgebeutet. Die größere lag hinter dem jetzigen Friedhof. Die andere hier in der Kuhl, die bis 1928 in Betrieb gewesen ist.

     Ursprünglich hat man sicherlich den wertvollen Eisenstein (marin-sedimentäre Roteisenerze und sekundäre Brauneisenerze) im Tagebau gegraben, in späterer Zeit wurde die Anlage von Schächten nötig, um den erzreichen Stein auch aus größerer Tiefe (bis zu 80 m) heraus zu befördern. Als Fördermaschinen gab es Handwinden oder Göpelwerke (Kraftmaschine)  gezogen von Ochsen oder Pferden. Die Bergleute selbst mussten über Leitern ein- und aussteigen. Im Jahre 1841 wurden zum Beispiel 32.000 Tonnen Eisenerz aus dem Lommersdorfer Revier gefördert, 1860-1873 ca. 24.000 Tonnen. 1877 wurde der Betrieb zunächst ganz eingestellt. 1914-18 wagte man den Versuch, durch moderne Mittel, wie einen Förderturm mit danebenstehendem Maschinenhaus, die Gruben wieder hochzubringen. Dies war jedoch nicht von langer Dauer.

Karte von einigen alten Bergwerksstollen und Entwässerungskanälen (blaue Linien)

Pfarrkirche Philippus und Jakobus

Der heute gotische Bau stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist der Umbau einer früheren romanischen Basilika, die um 1100 n. Chr. Erbaut wurde. Urkundlich ist sie im Jahre 1226 erwähnt.

Pfarrkirche Lommersdorf

Der Grund des Umbaus war nicht die Baufälligkeit des Gebäudes oder der Platzmangel, sondern es bestand sehr wahrscheinlich nur der Wunsch, für die damalige Zeit eine „moderne“ Kirche im Ort zu haben. Gotischer Baustil war 1500-1550 in Mode und romanisch galt als veraltet.

     Geblieben ist der heutige Kirchturm, dessen vier schöne, streng romanische Glockenfenster von seinem hohen Alter künden. Allerdings sind die Zwischensäulen dieser Fenster nicht mehr ursprünglich, sondern stammen aus der sogenannten Renaissance-Zeit (um 1500 n. Chr.).  Auch aus der romanischen Zeit erhalten ist der Taufbrunnen von 1150-80, einer der ältesten der Eifel. Die letzten Renovierungsarbeiten in der Kirche wurden im Jahre 2001/2002 durchgeführt. Bekannt ist, dass Lommersdorf bereits 975 ein Gotteshaus besaß, welches wahrscheinlich auch schon eine Vorgängerin in Gestalt einer einfachen Holzkirche (6-8 Jahrhundert) hatte und an der gleichen Stelle gestanden hat.     

Alte Innenansicht der Pfarrkirche

Direkt neben der Kirche befindet sich das Gefallenen-Denkmal in Gedenken an die Lommersdorfer Gefallenen im ersten Weltkrieg. 1920 wurde die Anlage von den Bildhauern Huppertz und Meisen aus Essen geliefert. Außerdem steht zum Gedenken an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges eine Reihe von dreizehn Steinkreuzen zwischen dem Denkmal und der Kirche. Mehr dazu auch beim Denkmalprojekt.

Heimweberei

Hier auf diesem Vorplatz stand ein Gebäude, in dem sich von 1936 bis vermutlich 1954 eine Heimweberei befand. Es wurden die unterschiedlichsten Stoffe zum Beispiel für Mäntel, Röcke, Anzüge etc. in Meterware, sowie Teppiche nach Maß und Wunsch hergestellt. Dafür standen entsprechende Webstühle zur Verfügung.

Inhaber war Herr Pitsch. Er hatte drei bis vier Angestellte beschäftigt. Eine Zeitzeugin berichtet, dass sie nach ihrer Schulzeit für 20 Pfennig die Stunde dort gearbeitet hat, und dass sie durch diese Anstellung über eine Krankenversicherung verfügte.

Das Garn wurde von der Wollspinnerei in Eicherscheid bei Bad Münstereifel bezogen.

Das Gebäude der Heimweberei war ein Teil des Gemeindelokals (zuvor „Rathaus“- heute Jugendheim) und früher  durch eine große Türe getrennt. Bei Theateraufführungen oder sonstigen größeren Veranstaltungen im Gemeindelokal wurde der Raum der Weberei als zusätzlicher Platz für Zuschauer mitgenutzt.

Ursprünglich wurde dieses Anwesen als Schulhaus gebaut, in dem bis 1876 unterrichtet wurde. Darin begründet sich noch heute im Volksmund der Name des Hauses „Ahl Schull“.

Bild: Das mittlere Gebäude war die Heimweberei
Das Bild wurde 1946 gemacht und zeigt die Arbeiter*innen am Webstuhl

V1 Stellung

An diesem Ort stand eine der 32 V1 Abschussrampen der Eifel, die während des 2. Weltkrieges (1944/45) zum Einsatz kamen. Links und rechts des vorhandenen Waldweges (Bezeichnung Römerstrasse) war die Gefechtsstellung aufgebaut. Es sind noch einige Fundamente zu sehen, zum Beispiel die Bodenplatten von der Abschussrampe, sowie auf der gegenüberliegenden Seite zwei andeutungsweise viereckige „Bunker“.

Vermutlich handelt es sich um Wasserbecken, die zur chemischen Dampferzeugung für den Abschuss des Bolzens mit der Flugbombe auf der Schleuder dienten. Nachdem die Flügelbombe das Katapult verlassen hatte, fiel der Mitnehmerbolzen herunter und sie nahm den Kurs auf, der durch einen Fernkompass automatisch gesteuert wurde. Das Propellerzahlwerk, das sich vorne an der Spitze befand, lief so lange, bis die eingestellte Flugstrecke erreicht war und die Bombe zum Absturz gebracht werden sollte (Geschwindigkeit der Rakete 580 km/h; Reichweite 238 km; Flughöhe zwischen 500 und 2000 m; Zeitraum zum Ziel 25 Minuten). Eingesetzt wurde die V1 (auch bekannt als eine der Vergeltungsbomben) gegen Belgien und England.

Häufig passierte es, dass die Flugbomben als „Blindgänger“ nicht unweit von der Raketenstellung abstürzten. Man konnte dann nur den Abschuss hören, während der zweite Knall, bei dem normalerweise der Zünder nach einiger Zeit im Flug scharf gemacht wurde, ausblieb. In Lommersdorf schlug 1944 ein solcher „Blindgänger“ in eine Scheune ein. Dadurch wurde unter anderem eine Kuh durch die Luft geschleudert. Ihr Aufprall auf dem Dachboden bzw. dem Schornstein der Nachbarhäuser richtete einigen Schaden an.

Beispiel für eine V1-Stellung
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