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Nachlese: Kirmes 2025
Von mkr | 22. Mai 2025
Bei idealem Wetter konnte Lommersdorf und all seine Gäste die diesjährige Kirmes feiern.
Nach dem sehr schönen Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer George Stephen Rayappan Packiam aus Mechernich, kamen viele zum Gedenken am Ehrenmal. Unser Ortsvorsteher David Dreimüller erinnerte an die Situationen der Menschen in den Kriegsjahren und mahnte alles für den Erhalt des Friedens hier zu tun:

- Liebe Lommersdorferinnen und Lommersdorfer,
- aus aktuellem Anlass möchte ich heute gerne mit euch darüber
- sprechen, was es heißt, die Wahl zu haben.
- Wir alle haben im Leben an vielen Stellen die Möglichkeit zu wählen,
- wie unsere Leben weiter verlaufen sollen. Mache ich eine Ausbildung
- oder ein Studium? Ziehe ich aus Lommersdorf weg?
- Heirate ich?
- Das alles beeinflusst, wer wir sind und wie wir leben.
- Heute stehen wir jedoch auch vor den Gräbern der Toten der beiden
- Weltkriege, an deren Opfer aus Lommersdorf wir uns erinnern wollen.
- So etwas ist jedes Jahr so kurz vor der Kirmes ein ziemlicher Bruch,
- quasi eine Vollbremsung.
- Denn während dort in der Halle schon alles vorbereitet ist für die
- Feierlichkeiten, so stehen wir hier und halten kurz inne. Freud und
- Leid sind für einen kurzen Moment ganz nah beieinander.
- Nämlich jetzt.
- Beim Anblick der Gräber wollen wir uns heute einmal die Frage
- stellen, ob die vielen Opfer in ihren letzten Lebenstagen noch eine
- Wahl hatten?
- Oder anders gefragt: Was für eine Wahl hätten wir, wenn im Krieg
- auf uns geschossen würde?
- Ergeben wir uns? Laufen wir weg?
- Schießen wir zurück? Hmm, Wahrscheinlich.
- Und was macht unser Gegenüber, wenn wir auf ihn schießen? Er
- schießt wahrscheinlich auch zurück.
- Wir sehen, die Wahlmöglichkeiten sind begrenzt, die Folgen aber
- waren verheerend. Was zählte damals schon ein Menschenleben in
- Zeiten von Rassenwahn und Ausrufung des Endsiegs?
- Was zählte ein Menschenleben in den Schützengräben von Verdun,
- die im Ersten Weltkrieg auch als Fleischwolf bekannt waren – eben
- weil sie so viele Opfer forderten. Opfer auf beiden Seiten.
- Da muss uns alle der Blick auf die Gegenwart doch zuversichtlich
- stimmen. Am Donnerstag vor 80 Jahren war der Zweite Weltkrieg
- endgültig vorbei, seitdem herrscht Frieden in Deutschland.
- Und wir haben in einer Demokratie die Wahl. Ob bei den
- vergangenen Bundestagswahlen oder bei den Kommunalwahlen im
- September: Wir alle können entscheiden, was aus unserem Land,
- was aus unseren Ort werden soll.
- Und sind wir mal ehrlich: Uns geht es hier doch ganz gut. Mit
- Dorfladen, Kneipe und Tankstelle sind wir gut aufgestellt, unsere
- Kinder können den Kindergarten im Ort besuchen.
- Unsere ehrenamtlichen Strukturen wie unsere Vereine geben
- unserer Dorfgemeinschaft einen starken Halt, sodass immer ein
- reger Austausch stattfindet.
- Ich plädiere daher manchmal für etwas mehr Reflexion. Panikmache,
- wie man sie zuhauf im Internet findet, hilft da nicht weiter. Nur der
- Blick auf das, was vor uns liegt, ist wichtig.
- Der Blick zurück kann uns aber helfen, aus der Vergangenheit zu
- lernen. Die Toten, die wir heute hier betrauern, treiben uns an, um
- aus der Vergangenheit lernen zu müssen.
- Sie treiben uns an, Verständigung und Versöhnung zu suchen, nicht
- den Hass und die Hetze. Das ist die Wahl, die wir haben.
- Nutzen wir diese Möglichkeit.
- Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

In Vertretung des Junggesellenvereins Lommersdorf stellten der Vorsitzende Joseph Marx und der Maikönig Jan Willems einen schönen Blumenschmuck am Ehrenmal ab. Sogar Pfarrer Rayappan Packiam und die Messdiener wohnten der kurzen Zeremonie bei. Der Musikverein Lommersdorf spielte dazu tragende Musikstücke und zum Mitsingen auch die Nationalhymne.

Auf Einladung von David Dreimüller starteten von dort aus dann der Kirmesumzug zum Abholen des Maipaares im Dorf.

Dazu ist schon das halbe Dorf mit Kind und Kegel einsatzbereit und da musste schon ein wenig Umweg über die Ringstr. her. Die beiden wohnen ja mitten im Dorf im Anbau des früheren Postamtes und schließlich muss sich die Kirmesgemeinschaft mit Klängen des Musikverein einstimmen.

Nach der Gratulation und Blumengruß durch den JGV und die Klosterfrauen folgte dann schon der erste Ehrentanz mitten auf der Dorfstraße. Die Kirmes sollte besonders für die Maikönigin Aaliyah noch aufregend werden! Vielen DANK ans Maipaar, die mit Hilfe von Freunden und Familie, alle Gäste wunderbar versorgt haben mit Brötchen und Getränken.
Der neue Junggeselle Tim Weingartz führte den Kirmeszug dann mit Kirmesknochen vorweg in die festlich geschmückte Bürgerhalle. Ole Schmitz und Johannes Luxen, auch beide neu getaufte Junggesellen, kamen ihrer Unterstützung des Musikvereins nach. Aus dem Grund übernahmen die altgedienten Henri und Joseph die Fahnen.


….die Musikgruppe 2old4u spielte dort nach den Zugaben unseres Musikvereins zu Tanz auf. Nach und nach füllte sich die Halle und die Tanzfläche wurde immer voller. Ein stimmungsvoller Kirmesabend endete erst am frühen Sonntagmorgen.
Ein voller Erfolg war die Idee von Karin M., die zusammen mit dem nächsten Abiturientenjahrgang des Gymnasium Adenau Kinderbelustigung angeboten hat, statt der üblichen Kirmesfahrgeschäfte.




Mit erschwinglichen Spiele-Bons konnten die Kinder Geschicklichkeit testen und Gewinne erzielen. Nach Aussagen der Eltern waren die Kinder ( und Eltern) begeistert dabei und haben nichts vermisst. Natürlich muss man hier sagen, dass bei dem sommerlichen Wetter der ganze Nachmittag von den Kindern ausgenutzt werden konnte.

Und wie immer verlockend: die Hüpfburg wurde nicht kalt, den ganzen Tag konnten sich die Kids austoben
Der Knaller – und das nicht nur für die Kinder- war diese „Rollbahn“:

Unser Ortsvorsteher David „rodelte“ auch die Piste runter:

Das was man früher als „Hahneköppen“ bezeichnete und heute durch einen Junggesellenwettkampf ersetzt wird, trotzdem aber ein Hahnenkönig gekürt wird, konnte auch bei herrlichem Wetter vor Achim`s Gaststätte gefeiert werden:

Mit Spannung erwarteten die Kosterfrauen das Ergebnis:

die Junggesellinnen mit ihrem Maskottchen Charly der unverwüstlich schon einige Jahre am Kirmesmontag dienen muss.

ER kam, sah und siegte: Sebastian L. ging als treffsicherster Junggeselle hervor und machte Milana S. zur Hahnenkönigin. Nach vielen Bit-Runden auf diesen Sieg verlagerte sich das Feiern in die Bürgerhalle:


aus dem „Kampf“dress in die schicke Garderobe präsentierte das diesjährige Hahnenkönigspaar einen Ehrentanz:

Zittern bei den Umherstehenden, doch mit geballter Manneskraft lassen die Junggesellen die Ehrenpaare hochleben:
Und dann geschah was noch nie da war und die Kirmesgäste zum ersten Mal miterlebten: Der Maikönig nahm sich das Mikrofon, kniete sich vor die Maikönigen und :…. Gänsehaut bei allen Gästen: er machte seine Maikönigin Aaliyah zur Königin seines Herzens mit einem Heiratsantrag!


Geschafft und sichtlich entspannt, ( sie hat natürlich „JAAAA“) gesagt, jubelten die Kirmesgäste dem Mai- und nun irgendwann „Braut„paar zu. Könnte sein, dass er schon alle anwesenden Zeugen zum Polterabend eingeladen hat…
Last but not least: unser Kirmesdienstag:
die Ausbeute etwas spärlich in diesem Jahr: es willigten nur zwei Hausbesitzer einer Haustaufe durch die Kirmesgesellschaft zu.

Max B. als frisch eingeweihter Junggeselle hatte den Job die „Kirmesknauch“ voran zu tragen.
So zog – zum Glück wieder bei schönstem Sonnenschein – der Tross unter Führung des Musikvereins und der Junggesellen zur Adresse:


Seit letztem Jahr wohnen dort Guido und Heike R. Laut Taufredner Joseph waren sie auf der Suche nach dem schönsten Haus der Welt im schönsten Ort der Welt…. also: gefunden – keine Fragen mehr!

Beide strahlen um die Wette vor ihrem Haus und haben sich in Anlehnung an die Vornamen ihrer Söhne den Namen:
Casa Ni-Da
ausgesucht.
Herzlich willkommen im Dorf, schön dass ihr beide sofort der Taufe zugestimmt habt und euch auch sonst schon im Dorf aktiv zeigt. Wir wünschen euch viel Freude in Haus und großem Garten und bedanken uns für die schöne Versorgung am 4. Kirmestag!


Kind und Kegel und was besonders erwähnenswert ist, dass unsere Damen am Rollator auch dabei sind. So genau soll es sein: Kirmes für Jung und Alt!
Ein neues Bild durch Shirts mit der Aufschrift : Lommeschdörwer Kirmesmöhne als Pendant zu den Klosterfrauen und Junggesellen wurde aus der Erde gestampft. Um aber mindestens so stark zu werden wie die oben Genannten, hofft man noch auf Zuwachs aus der Altersklasse drüber oder drunter:

Vom Stollen aus ging es ans andere Ende des Dorfes ( wir hatten ja viel Zeit) zur Hahnenkönigin:


Auch dort wurden die Gesellschaft vorzüglich verköstigt und nach vielen Vorträgen des Musikvereins und dem Ehrentanz unter a-capella Gesang des JGV und der Klosterfrauen, tanzten Sebastian und Milana ihren Ehrentanz.
Alsdann gings weiter zum 2. und schon letzten „Täufling“: Ben, Michaela und Sebastian B. wohnend am Hühnerberg eingangs des „Kluseviertel“. Die beiden sind schon einige Jahre Besitzer des Hauses Stoffels, haben viel restauriert und aufgebaut und nun die Kühlschränke gefüllt und die Würstchen heiß für den Festakt. Sie hatten sich für den Hausnamen „Alt-Stoffels“ entschieden.

Auch euch beiden vielen Dank dass ihr das Dorf gut versorgt habt und als letzte Anlaufstellen vermutlich noch bis in die Nacht Gäste beköstigt habt.
Und die die noch gut zu Fuß und durstig waren haben dann am späten Abend traditionell den Kirmesknochen wieder begraben.
Bleibt zu sagen, Petrus hat hervorragend mitgespielt…
Dem Musikverein Lommersdorf vielen DANK für sein Mitwirken und die Beständigkeit der Mitspieler*Innen, die immer auf Klamauk und Trinken verzichten um Traditionen zu pflegen. Dem Veranstalter 2025, unserem Vereinskartell ein Dankeschön für viel Vorarbeit und Organisieren, und allen Helfer*Innen das dicke Danke für die helfenden Hände morgens früh und abends spät und immer und überall.
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