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14.07.2021

Von mkr | 27. Juli 2021

In der Eifel gibt es nun eine Zeit vor dem 14.Juli 2021 und eine danach!

Starkregen war angesagt, aber mit diesem Ausmaß hatte niemand kalkuliert. Binnen kürzester Zeit entwickelte sich ein Überlauf an den Randgräben vom Gierscheider Weg runter, die Kanalisation packte die Verteilung nicht mehr. Ein Kanal in Höhe des Feuerwehrhauses spülte die Wassermengen in einer ein Meter hohen Fontäne rechts und links die Aremberger Str. runter. Richtung Aremberg frisch geteert, schwappte das Wasser über den Bordstein und lief in Keller. Auf Höhe der Turnhalle fluteten die Wassermassen in die Keller von Turnhalle bzw. Kindergarten. Großer Schaden wurde im Umbau der ehemaligen Grundschule angerichtet. Der erst frisch eingebrachte Estrich wurde aufgebrochen vom Wasser, so dass selbiger in den Folgetagen komplett wieder abgetragen werden musste.

Die Aremberger Str. die innerhalb der Bauphase zwar wieder angefüllt aber noch nicht geteert war, wurde dermaßen ausgespült, dass sich der grobe und feine Kies an Carmens Dorfladen vorbei bis weit runter die Neuhofer Str. spülte. Selbst dort wurden noch Pflastersteine des Bürgersteigs ausgehoben und weg geschwemmt. Auch hier lief Wasser in die anliegenden Keller. Die Anwohner versuchten mit dem angespülten Geröll einen Schutzwall zu errichten.

Vom Hühnerberg schossen Wassermassen abwärts, trieben ebenfalls riesige Geröllmengen vor sich her, unterspülten Keller der anliegen Häuser, so dass Gefriertruhen durch die Gegend schwammen. Im schönen Feriendomizil ( Höppjes) stand das Wasser 30 cm im Erdgeschoss, der Keller war bis unter die Decke überflutet. Die Wassermassen ließen sich nicht bändigen und schossen durch einen etwas abschüssigen Hof, durch eine Wiese in die Ringstr. Dort lief das Wasser vom Hühnerberg zusammen mit dem der Neuhofer Str. die Ringstr. runter, riß Teerstücke von der Oberfläche und spülte auch in der Ringstr. Keller voll.

Ganz übel sah es an der Bushaltestelle aus, nicht einzugrenzen waren die Wassermassen die durch die alte Schmiede (Jödderte) trieben. Überall kam das Wasser aus den Gullis hoch, nirgendwo funktionierte der vorgesehene Ablauf mehr.

Wir können von Glück sprechen und dankbar sein, dass wir eine große Feuerwehrtruppe vor Ort haben. Wurden die Freiwilligen auch in andere Orte abkommandiert, so war doch ein Teil der Mannschaft geblieben und konnte Hilfe durch Abpumpen und Dämme bauen vor Ort. Waren wir an dem Abend doch alle schockiert über diese Ausmaße, so wurden wir am nächsten Tag ganz still und demütig angesichts der Schäden die anderenorts aufgekommen sind. Und ein dickes DANKE mal wieder an die Dorffeuerwehr, denn am nächsten Tag haben sie das ganze Elend auch weitest gehend wieder aufgeräumt, Schutt zusammen gefahren, Geröll so gut es ging wieder zurück gekarrt.

Stolz können wir sein auf unsere junge Generation im Dorf. Am nächsten Tag kamen Hilferufe aus den Nachbarorten entlang der Ahr, aus Bad Münstereifel und den Orten an Urft, Erft und Olef. Unbeschreibliche Verwüstungen hat das Wasser angerichtet. Viele haben sich zu kleinen Teams zusammengefunden und sind los gefahren zu helfen wo Hilfe gebraucht wurde. Ruckzuck war eine Garage im Dorf mit Hilfsgütern gefüllt, 8 Autos waren nötig die gespendeten Pakete zu einer Sammelstelle zu bringen. Carmens Dorfladen hat eine Sammelstation eingerichtet wo betroffene Familien ihre Wäsche abgeben und kurze Zeit später auch wieder gereinigt abholen können.

Was uns erspart geblieben ist, wurde und wird noch jeden Tag in den Medien veröffentlicht. Ist der Schaden für einzelne Haushalte auch beträchtlich, wir haben keine Toten zu beklagen, keine Vermissten zu suchen und alle noch ein Dach über dem Kopf. Denen die sich helfend in den Krisengebieten eingebracht haben, wurde vor Augen geführt, wie schön es ist, täglich frisches Wasser, Strom, Essen und Verbindung in alle Richtungen zu haben.

Wünschen wir allen Betroffenen, dass die Hilfe nicht versiegt, dass sie nicht mutlos werden und bald wieder ein Zuhause haben, dass die vielen Spenden(gelder) die erreichen für die gesammelt wurde.

Für all diese schlimm betroffenen Menschen gibt es Zeit vor der Flut und eine Zeit nach der Flut – wie auch immer ….

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